Panettone und Pandoro – königliche Kuchen

Panettone und Pandoro – Italienische Weihnachtstradition

In Italien beginnt die festliche Weihnachtszeit traditionell am 8. Dezember mit der Feier zu Ehren der Jungfrau Maria. An diesem Tag werden die Krippe und die Weihnachtsbäume aufgestellt und die Straßen füllen sich mit Lichtern und Dekorationen. Die festliche Vorfreude ist deutlich zu spüren und Panettone und Pandoro haben ihren geschmackvollen Auftritt. Schon zum Frühstückskaffee wird während der Weihnachtszeit ein Stück des fluffigen Kuchens genossen. Doch was hat das leckere Duo mit Weihnachten zu tun?

Die Geschichte des Weihnachtskuchens

Wo die Geschichte der beliebten Weihnachtskuchen Panettone und Pandoro genau beginnt, kann keiner so richtig sagen. Die Anfänge können allerdings dem Mittelalter zugeordnet werden. Beginnen wir mit dem Pandoro. Der Name Pandoro kommt vom italienischen Pan d’oro – zu Deutsch Goldbrot. Eine Erklärung für den Namensursprung ist die goldgelbe Farbe des Teiges, der mit viel Eigelb hergestellt wird. Eine andere Erklärung ist die, dass der Adel in Venedig den Kuchen mit Blattgold verziert verspeist hat. 

Um die Herkunft des Namens Panettone ranken sich ebenfalls mehrere Legenden. Eine Geschichte besagt, dass der Mailänder Koch Ludovico il Moro gegen Ende des 15. Jahrhunderts versehentlich den Nachtisch für die Gäste an Heiligabend verbrennen ließ. Sein Lehrling Toni kreierte aus den verbliebenen Zutaten das erste “Pan del Toni” (Brot von Toni), was später den Namen Panettone ergab.

Eine weitere Theorie ist, dass sich der Name Panettone aus zwei Teilen zusammensetzt: “Panetto” bedeutet auf Italienisch so viel wie kleines Brot oder Gebäck und die Endung “-one” die Bezeichnung für etwas großes hergenommen wird. Somit steht “Panettone” frei übersetzt für “großes Brötchen” oder “großes Gebäck”, und spiegelt die charakteristische Größe des Weihnachtskuchens wider.

Die Entstehungsgeschichte des Panettone und des Pandoro verdeutlicht die Kreativität in der Welt der italienischen Backkunst. Gegenwärtig sind sowohl der Panettone als auch der Pandoro aus der italienischen Weihnachtstradition nicht mehr wegzudenken und haben sich auch  international als beliebte festliche Leckereien etabliert.

Was macht einen guten Panettone so besonders?

Die Herstellung eines Panettone in Handarbeit ist sehr aufwändig, aber daraus entsteht ein wahres Kunstwerk. Der Sauerteig wird in verschiedenen Phasen (einem Vorteig und zwei Hefeteige) zubereitet, um ihm genug Zeit zum reifen zu geben. Für den Teig wird nur Mutterhefe (Livieto madre) verwendet, ein natürlicher Sauerteig aus Wasser und Mehl, gute Eier, Orangeat und Zitronat aus besten italienischen Früchten und Vanille. Bis der Panettone aufgegangen und backfertig ist, vergehen bis zu 72 Stunden. Ein handgefertigter Panettone wird nach dem Backen über Kopf gelagert, was ihm seine softe fluffige Konsistenz und die hohe Form verleiht. Es existieren verschiedene Varianten des Hefekuchens, mit Schokolade, Pistaziencreme, Schokoüberzug, glasiert und vieles mehr – doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind unglaublich lecker. 

Und was macht einen guten Pandoro aus?

Der Pandoro hat eine sehr leichte fluffige Konsistenz und ist komplett nackt. Er trägt eine Haube aus Puderzucker, vielen kennen ihn hier als Schüttelkuchen – Pandoro und Puderzucker verschwinden separat in der Tüte und kommen als gezuckertes Gesamtkunstwerk wieder raus. Ganz charakteristisch ist die gezackte Form mit 8 Zacken, die sich ideal für kreative Präsentationen eignet. 

Die Zubereitung ist ähnlich aufwändig wie beim Panettone, unterscheidet sich jedoch geringfügig in den verwendeten Zutaten. Zum Beispiel wird für den Pandoro Bierhefe verwendet. Dafür muss der Pandoro nicht so lange reifen und ist früher backfertig. 

Durch seine Einfachheit – denn im Grunde genommen ist der Pandoro ein süßes, goldenes Brot – wird er gerne mit diversen Cremes, z.b. Pistazien-, Mandel- oder Schokoladencreme gereicht oder gar gefüllt. 

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